Michael Mueller

Mein Name ist Michael Müller. 1955 in Berlin-Wedding geboren, habe ich die Zeiten von Kaltem Krieg und Mauerbau, das Inseldasein West-Berlins und die Wiedervereinigung aus West-Berliner Perspektive erlebt. In meiner Kindheit waren die Folgen der Kriegszerstörungen in Form von ausgedehnten Baulücken noch verbreitet in der Stadt wahrnehmbar. Mauerbau und Passierscheinabkommen sind mir nur nur sehr verschwommen in der kindlichen Erinnerung. Das Viermächteabkommen über Berlin von 1971 und der Grundlagenvertrag mit der DDR von 1972 sind mir schon deutlich präsenter. Ein Gefühl für das wechselvolle Schicksal der Stadt Berlin und für die besondere Situation dieser Stadt habe ich also schon sehr früh entwickelt.

1983 habe ich an der Freien Universität Berlin das zweite juristische Staatsexamen abgelegt und mich schon bald in einer Senatsverwaltung (das entspricht einem Ministerium in einem Flächenstaat) mit Polizeirecht und der Aufsicht über Feuerwehren und Rettungsdienste befasst. Diese berufliche Tätigkeit hat immer wieder Bezüge zur Politik und zu Vorgängen, die einmal zur Stadtgeschichte gehören werden. Seit August 2019 bin ich im Ruhestand und werde mich so noch intensiver dieser Internetseite widmen können.

Als mir meine Frau vor Jahren einen Band des Stadtatlasses "Berlin in der Tasche" schenkte, hat sie damit ausgelöst, was mich auch heute noch an meinem Sammelgebiet fasziniert: Stadtpläne spiegeln geographische, historische und politische Gegebenheiten Ihrer Zeit. Sie haben ihre eigene Handschrift und eigene Ästhetik. Die "Jagd" nach immer neuen Plänen spricht den Jäger und Sammler an und die Datierung der Pläne verlangt teilweise detektivische Fähigkeiten. Die Beschäftigung mit historischen Plänen führt immer wieder zur Beschäftigung mit der Stadtentwicklung und der Stadtgeschichte. Im Laufe der Zeit habe ich so nachgeholt, was mir der damals so genannte Heimatkundeunterricht vor über 50 Jahren nicht vermittelt hat.

In Gesprächen stelle ich immer wieder fest, dass viele Menschen deutliche Wissenslücken über die Historie der Stadt Berlin haben. Berlin hatte im Laufe seiner Geschichte nicht nur eine, es hatte vier (!) Mauern. Alle hatten einmal ihren historischen Grund und alle hat die Geschichte weggefegt. Die Kenntnis der Geschichte kann helfen, Entwicklungen in der Gegenwart einzuordnen und zu relativieren. Für mich sind Stadtpläne aus unterschiedlichen Epochen ein hervorragendes Mittel, historisch-räumliche Zusammenhänge verständlicher zu machen.

Diese Internetseite soll alle Berlin-Interessierten an meiner mittlerweile recht umfangreichen Stadtplansammlung teilhaben lassen. Mit dieser Seite und der Sammlung verfolge ich keine finanziellen Interessen. Ich würde mich aber freuen, wenn ich mit meinem Material für Studium, Forschung, Lehre oder Unterricht Unterstützung bieten könnte.

Ich bin Mitglied im Berliner Unterwelten e.V. (https://berliner-unterwelten.de/), im Freundeskreis für Cartographica in der Stiftung Preußischer Kulturbesitz e.V. (http://fkc.staatsbibliothek-berlin.de/index.html), im Verein für die Geschichte Berlins e.V. (https://www.diegeschichteberlins.de/) und unterstütze den berlinHistory e.V. (https://berlinhistory.app/#start) mit Kartenmaterial.